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Stadt Görlitz

EIN GESCHICHTSBUCH IN STEIN UND FARBE

Mit seinen mehr als 4 000 denkmalgeschützten Objekten verfügt diese Stadt über eine geschlossene Architekturgeschichte. Die Stadt Görlitz – Zgorzelec besitzt damit ein einmaliges städtisches Flächendenkmal und zählt zu den Perlen der Architektur im Zentrum Europas. Aufgrund der Komplexität von Geschichte und Architektur in dieser Stadt steht im Zentrum aller Aufgaben, die einmalige Chance zu nutzen, “Geschichte zum Anfassen für unsere Urenkel zu schaffen”.

 

AUF DEN SPUREN DER STEINE DURCH DIE STADT

Hier in Görlitz steht die größte fünfschiffige Hallenkirche Sachsens. Eng damit verknüpft, im Abstand von 1 000 Schritten, findet der Gast das originalgetreueste Hl. Grab der Welt, im maurisch-gotischen Stil. Die Anlage ist eingebettet im ältesten Kulturpark Deutschlands (1504), mit Ölberggarten und Kidrontal. Der Architekturgeschichte folgend, befindet sich in der Altstadt das älteste bürgerliche Renaissance – Haus im deutschsprachigen Raum “der Schönhof”. Ebenso sehenswert ist eines der wertvollsten Häuser dieser Stilepoche, dessen Fassade im Sinne des Wortes als “Straßenaltar” bezeichnet werden kann. Auch die berühmten “Görlitzer Hallenhäuser” bilden in Europa ein einzigartiges Dokument bürgerlicher Wohnkultur mit Bauelementen der Spätgotik und der Renaissance. Herrliche Barockhäuser, neu restauriert, mit ihren leuchtenden symmetrischen Fassaden, laden zum Schauen und Verweilen ein.

 

Prof. Gottfried Kiesow, Vorsitzender der Deutschen Stiftung Denkmalschutz, schwärmte nach seinem ersten Besuch in der Stadt an der Neiße 1990; “Görlitz ist die schönste Stadt Deutschlands und jeder Bundesbürger sollte sie einmal gesehen und erlebt haben”. Sie ist u. a. deshalb so schön, weil hier auf relativ engem Raum eine geschlossene Architekturgeschichte existiert. Von der Romanik des Mittelalters bis zur Art Deko der Gegenwart sind alle Bauepochen vertreten.

 

EIN BLICK DURCH DIE MITTELALTERLICHEN STADTMAUERN

Verlässt der Besucher die Altstadt, breiten sich vor ihm weitere Stilepochen aus. Ganze Straßenzüge, ebenfalls bereits restauriert, werden durch Architekturen der Historismus – Gründerzeit und des Jugendstils charakterisiert. Diese beiden Stilrichtungen bilden ein architektonisches Ensemble, das man sonst in diesem Umfang und in seiner Gestaltung in Deutschland nirgends mehr erleben kann. Die Gründerzeit- Architektur wird besonders durch ihre gestalterische Vielfalt in den Fassaden hervorgehoben. Bei der Betrachtung der einzelnen Objekte entdecken die Besucher romanische, gotische, renaissance und auch barockale Elemente. Man kann in der Bewertung der Straßenzüge mit Recht sagen, ein Haus ist schöner als das andere.

Der Jugendstil wird besonders hervorgehoben im schönsten Kaufhaus Deutschlands, in der Einkaufspassage “Straßburg” sowie in der Empfangshalle des Hauptbahnhofs.

 

DER SCHATZ VON GÖRLITZ – DIE BIBLIOTHEKEN

Als besonders wertvoll und für viele Gäste interessant sind die für Besucher zugänglichen Bibliotheken. Mehr als 400 000 Bände stehen in fünf öffentlichen Einrichtungen den Interessenten und Gästen zur Verfügung. So ist z. B. alles Wissenswerte über Schlesien, die Oberlausitz und über Teile von Böhmen in der wissenschaftlichen Bibliothek dokumentiert und gespeichert.

Weitere Einrichtungen sind neben der Stadtbibliothek auch der Lesesaal der Fachhochschule sowie die Europa-Bibliothek im Dreiländer-Eck.

 

EUROPASTADT GÖRLITZ-ZGORZELEC

Die am 5. Mai 1998 proklamierte Europastadt Görlitz – Zgorzelec besteht aus zwei Nationen aber aus einer Idee, die Einheit Europas zu verwirklichen. Der deutsche Stadtteil Görlitz mit ca. 58 000 und der polnische Stadtteil Zgorzelec mit rund 38 000 Einwohnern liegen exakt auf dem 15. Meridian, dem Namensgeber der Mitteleuropäischen Zeit (MEZ). Diese Stadt ist nicht nur das Tor und damit Ausgangspunkt für eine Reise nach Schlesien, sondern sie verbirgt vor allem sehr viele Besonderheiten, zum Teil sogar Einmaligkeiten in ihren Mauern. Neben den interessanten musealen Forschungs- und Bildungsstätten, die in jüngster Zeit einen enormen Aufschwung verzeichnen, wie das Naturkundemuseum, die Oberlausitzische Gesellschaft der Wissenschaften, das Schlesische Landesmuseum oder die Städtischen Sammlungen für Geschichte und Kultur, dürfte auch die Architektur dieser Stadt das Herz vieler Besucher höher schlagen lassen.

 

ÜBER DIE BRÜCKE DER NEISSE NACH ZGORZELEC

Auch ein Blick über die Neisse zeugt von der Vielfalt des Vereinigungsprozesses Europas. Impulse zum Betreten neuer Wege zur Einheit Europas werden hier gemeinsam erschlossen. Die Europastadt Görlitz-Zgorzelec wird sichtbar. Besucher können die 2004 an historischer Stelle neu errichtete ALTSTADTBRÜCKE über die Neisse überqueren, um den in der Bauphase befindlichen Postplatz mit seiner POSTMEILENSÄULE zu besichtigen sowie die frisch restaurierte Häuserzeile zu betrachten, die in ihrem Charakter der Altstadt von Görlitz angepasst wird. In dieser Zeile befindet sich auch das WOHN- und ARBEITSHAUS des Theosophen JAKOB BÖHME (1575 – 1624). Weiterhin können Sie einige interessante Objekte im Stadtgebiet erkunden.

 

Da wären neben der RUHMESHALLE (Dom Kultury) geweiht 1902, die BONIFATIUS-KIRCHE, an der einst der katholische Priester und Moral-Theologe FRANZ SCHOLZ wirkte, die GRIECHISCH – ORTHODOXE KIRCHE und das neu gestaltete RATHAUS zu nennen.